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Anreise Samstag 29.07. - Montag 31.07.20172017012

Samstag vormittag bin ich los, nach ein paar Stunden und den ersten Staus bin ich beruhigt denn Ruedi läuft mit Schweizer Präzision, langsam aber beharrlich. So bei Bremen stelle ich fest das der Beifahrer-Scheibenwischer schlicht weg ist, komplett mit Arm. Nanu ? Einem dicken Stau mit Stillstand kann ich insofern ausweichen als das ich den glücklich auftauchenden Rastplatz für ein Nickerchen nutzen kann. Spätnachmittags treffe ich bei Hanne und Achim ein, die Einfahrt ist leider etwas schmal und so fahre ich die obligate Pflichtbeule. Wie immer sehr nett empfangen klingt der Abend gemütlich aus mit Bier, langen Gesprächen und zunehmender Müdigkeit meinerseits. Ja, Alt-LKWs fahren ist halt anstrengend !

Am nächsten Morgen geht es früh gegen 09:00 wieder auf Achse, und nach Verlassen des Dunstkreises von Hamburg wird die Autobahn immer leerer, entspanntes Fahren mit arretiertem Standgas. Ich finde so langsam annehmbare Sitzpositionen, die Sonne scheint, es ist nicht zu warm, es läuft einfach und so rolle ich gemütlich durch immer plattere Landschaft.

Nach der verlassenen Grenze gehe ich auf die sehr gut ausgebaute Landstraße, und stelle bei einer Pause fest das der Fährhafen ja gar nicht Hanstholm, sondern Hirtshals ist ! Peinlich, und das bedeutet 120km mehr. Ich tanke das erste Mal nach und habe einen Verbrauch von 22l/100km – das ist durchaus gut bei permanent Vollgas. Vollgas bedeutet um die 80km/h, nebenbei bemerkt.

2017013Es ‚perlt‘ so schön das ich durchfahre, wollte eigentlich noch eine Übernachtung einschieben, und bin am Abend am Fährhafen. Stellplatz Fehlanzeige, aber da ist ein Hinweisschild zum Campingplatz am Strand. Dem Weg durch den Wald folge ich und finde einige Plätze an denen schon Wohnmobile stehen – einen nicht so vollen davon nehme ich und parke ein. Die beiden anderen Fahrzeuge beinhalten nette Leute, wir finden es hier im Wald viel schöner als am vermutlich vollen, lauten und teuren Campingplatz und richten uns ein.

2017014Christa hat viele Leckerchen eingepackt, so ist das Abendbrot lecker und reichlich. Die erste Nacht und alleine im Ruedi ist angenehm, ruhig und das Bett komfortabel.

Montag morgens bin ich alleine, die beiden WoMos haben eine andere Fähre gebucht, und so steht der verdiente Ruhetag an: Das Atomkraftwerk angeworfen, Senseo-Kaffee gestartet, in Ruhe Bütterchen schmieren – einfach toll ! Irgendwie muss aber was passieren, also den Ruedi geweckt und ins nahe Städtchen gefahren. Ruedi braucht noch einen Eumeleimer fürs Klo und eine Bürste, ich ein Mittagessen und dänisches Softeis. In der Stadt stehen etliche Fernreisemobile rum, die wohl auch morgen nach Island einschiffen wollen. Ich checke noch Mails und tuckere dann wieder zurück in den Wald zum gewohnten Platz.

2017015Nach dem Schönheitsschläfchen und Nachmittags-Kaffee kommt ein französisches Pärchen mit einem PKW an: Sehr nette Menschen, sehr spartanisch unterwegs, und sprechen eigentlich nur französisch. Wir verständigen uns mit Händen und Füßen, da kommt auch schon Christian nach hartem Ritt angeradelt. Wir müssen natürlich noch die Drohne testen, dann geht es aber recht früh nach Bett – Christian nimmt seine Isomatte auf dem Boden.

2017016Einschiffen und auf See Dienstag 01.08. - Mittwoch 02.08.2017

Um 11:30 soll es losgehen, wir sind natürlich schon sehr früh am bereits vollen Platz, und reihen uns ein. Die Rolle der Drängler übernehmen Franzosen und Engländer aus einer großen Landrover-Reisegruppe: Völlig blödsinnig, nach dem Check-In wird doch eh neu aufgeteilt je nach Fahrzeugröße ! Wir bleiben cool und schauen uns das Chaos was die anrichten entspannt an. Nach erstaunlich problemlosem Einchecken ohne große Kontrollen warten wir auf der zugewiesenen Ladespur noch ein Weilchen, und siehe da: Moppeds und Wohnmobile werden als erste verladen – ätsch Landroverpöbel !

2017010Ruedi nebelt da mittlerweile der Motor kalt geworden ist den Fährbauch gut ein weil es eine steile Rampe hochgeht, oben muss ich noch 2 x wenden und rangieren bis der Einweiser zufrieden ist – und ich nassgeschwitzt.

In der gebuchten 4er – Kabine ist schon Reto der Schweizer, Christian und ich freuen uns schon nur einen Mitbewohner zu haben – aber Pustekuchen: Die Fähre ist absolut bis auf den letzten Sitzplatz ausgebucht und so kommt noch als ich in der Dusche bin ein weiterer Schweizer Busfahrer zu uns. Nun ja, ich habe Ohrpröppelkes gegen Schnarchlärm und Christian hat auch welche.

2017018Sodele, nun sind wir unterwegs, Geschafft. Ich sitze an Deck der Norrøna im Stuhl in der Sonne, durch den Fahrtwind zerzaust, Kaffee in der Hand, ganz langsam fällt die Anspannung der letzten Wochen von mir ab. Nervosität vor allem ob mit Ruedi auch alles klar geht: Bis Ende Mai hatten wir noch viel Spaß mit verdreckten Dieselfiltern, passt alles mit den Einbauten und dem Bett, wie fährt er sich auf Langstrecke und im Gelände ?

Ich stromere ein wenig durch das Schiff, nehme die nicht wirklich günstigen Preise im Duty-Free-Shop wahr, erzähle ein wenig mit anderen Reisenden und Christian und ich machen dann ein wenig Feinplanung. Abends hat es naturgemäß ein Hüngerchen, wir teilen uns eine Pizza, lesen noch etwas und sind alsbald in der Kabine.

Der nächste morgen findet uns auf hoher See, die Nacht war halbwegs erträglich da der Busfahrer enorm schnarchte und es im Raum einfach zu warm war. So bin ich bereits um 07:00 an Deck, Kaffee in der Hand, und sehe im Morgennebel die Shettlands an uns vorbeiziehen. Sanft wiegt sich das Schiff, hier beginnt der Nordatlantik, es hat nur so 4-5 Beaufort.

Christian und ich nehmen dann das Frühstücksbuffet in Angriff (wie auch an den folgenden Fährtagen): Nicht schlecht und reichlich. Nach dem Vormittagsnickerchen streifen wir durch Schiff, quatschen ein wenig mit den Mitreisenden, lesen, und bald ist es nachmittags und die Faeroer kommen auch kommunikationstechnisch in Sicht. 20170802_190432

So kann telefoniert und gewhatsappt werden, auch nicht schlecht. Beeindruckende Insel-Bergrücken schälen sich aus den tiefhängenden Wolken, karg ist es. Der Steuermann legt eine beeindruckende Schleuderwende im engen Hafenbecken hin, wir begutachten vom Whirlpool-Deck achtern das gekonnte Manöver und die folgende Be- und Entladaktionen.2017020

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Abends hat es ‚Meal of the Day‘: Wahlweise Schnitzel oder Lachs, und klar nimmt Christian 3 Schnitzel und ich Lachs. Abends sitzen wir bei Livemusik im großen Saal, lesen noch ein wenig und verschwinden zeitig in die Kabine. Morgen sind wir auf Island, endlich, denn 2 Nächte auf der Fähre sind doch eher langweilig.

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