Freitag 11.08.2017 Húnaver – Geysir
Morgens, die Bande schläft noch, gehen Christa und ich ins Haupthaus duschen. Beim anschließenden Schwätzchen mit den Wirtsleuten erfahren wir das der benachbarte Bauer eine Sammlung alter LKW und Traktoren im Garten stehen hat, auch eine umfangreiche Werkstatt. Der Wirt bietet an mitzukommen um einen Wischerarm zu organisieren, denn der Bauer spricht nur Alt-Isländisch.
So fahre ich nach üppigem Frühstück im Gartenhäuschen, in das wir uns aus Bequemlichkeit zurückgezogen haben, nach nebenan derweil die Mannschaft das Zelt abbaut und räumt.
Der Bauer hat etliche alte Mercedes-LKW und ein paar rotte Traktoren in jedem Stadium des Zerfalls hinter dem Haus stehen, und mit vielen Gesten und der Hilfe des Wirtes wird das Problem angegangen. Etliche Wischerarme werden verworfen, am vorletzten Traktor finden wir dann einen passenden, der noch in der Werkstatt auf das Wischerblatt angepasst werden muss. Wunderbar, wir haben wieder zwei Scheibenwischer ! Auf meine Frage wie ich ihn denn entlohnen kann, ich hätte Euros, Zigaretten oder Schnaps – das versteht der Bauer sofort und ruft begeistert ‚Snaps‘ ! Also bekommt er eine kleine Flasche Grappa von Aldi zu 5 Euro und ist glücklich, ich auch.
Zurück am Zeltplatz wird flott aufgesattelt und los geht es auf die G35 Kjölur. Die war 2010 eine harte Prüfung für unsere Gespanne, und auch heuer behagt das Mittelstück dem Ruedi so gar nicht weil felsig und mit tiefem Wachbrett verziert. Nach einem Drittel der Strecke erkenne ich das Gehöft wieder an dem wir damals schon Pfannkuchen mit Marmelade gegessen hatten und stoppe. Waffeln und Apfelkuchen nehmen wir gerne als kleine Zwischenmahlzeit zu uns. Sehr schön, zudem auch das Wetter immer besser wird.
Weiter geht es, unterbrochen von Fotostopps sind wir am Nachmittag schon am Geysir und stehen alsbald in der Sonne auf dem hübschen Campground. Nach lecker Köttbullar mit Porreé und Käsesouce an Reis wird dem aktiven Geysir, dem Strokkur, der Pflichtbesuch angetan. Da schon recht spät sind auch die Touribusse weg und wir haben eine gute Sicht.
Sehr anders als noch 2010: Es gibt barrierefreie Wege, Absperrungen und Warnschilder. Konnten wir damals noch ungehindert zwischen den Blubberlöchern wandern ist heute alles gesichert – und eben nicht mehr erreichbar.
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